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Auf Grundlage von Praxiserfahrungen können bei einzelnen Technologien/Verbrauchern folgende Einsparpotenziale abgeleitet werden. Dabei ist im folgenden Diagramm der max. Anteil am Gesamtenergieverbrauch in der Fleischerei dargestellt, dementsprechend ergeben alle Verbräuche mehr als 100%.


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Kochen, Garen und Backen sind energieintensive Arbeitsgänge in der Fleischerei – wichtig für den Prozess ist das Erreichen der richtigen Kerntemperatur, die je nach Wurst Art zwischen 70°C und 90°C liegt und zwischen 30 bis 200 Minuten gehalten werden muss. Das Fassungsvermögen liegt meist zwischen 200 und 1.000 Litern. Oft ist nicht nur ein großer Kochkessel im Einsatz, sondern mehrere kleine Einheiten zwischen 200 und 400 Litern. Ab einem Volumen von 1.000 Litern bzw. großen Produktionsmengen werden Kochschränke (Kochkammern) eingesetzt. Direktbefeuerte Kochkessel sind an einer Abgasanlage angeschlossen und werden demzufolge überwiegend mit Brennstoffen beheizt und weniger mit Strom.

Einsparpotential 15-20 %


  • reduzierter Wasserinhalt und Befüllung mit Warmwasser nutzen

  • Deckel und Türen der Kochkessel und -schränke geschlossen halten

  • Erhöhung der Anlagenauslastung und Einführung eines Kochtemperaturmanagements

  • Technische Maßnahmen im Bestand sollte die Anlagenaufstellung geprüft werden (nicht in der Nähe von Kühlung)

  • Bei Neuanschaffung sollte Brennstoff statt strombeheizte Anlagen verwendet werden

  • Dämmung von Kessel, Deckel oder Türen

  • Kerntemperaturregelung




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Der Energieverbrauch von Kälteanlagen ist relativ hoch, da sie jeden Tag durchgehend die gewünschte Temperatur bereitstellen müssen. Anfallende Abwärme kann u.a. für die Gebäudeheizung oder Warmwasseraufbereitung genutzt werden. In einer Fleischerei wird „Kälte“ überwiegend durch strombetriebene Kompressionskältemaschinen erzeugt. Es sind Anlagen mit eigenen Verflüssigungssätzen bis hin zu Verbundanlagen für die Versorgung mehrerer Kälteverbraucher und Kühltheken im Einsatz. Seltener und meist in Großbetrieben findet man Sorptionskältemaschinen auf Basis thermischer Energie (z.B. Abwärme/ Solarthermie).

Einsparpotential 10-15 %


  • Türen nur kurz öffnen

  • Auslastung der Kühlgeräte beachten: bei mehreren Geräten Produkte nach Kühlanforderung sortieren und Kühltemperatur prüfen und anpassen

  • Kälteschutzvorhänge in Kühlräumen und an Kühltheken nutzen

  • Wartungsintervalle beachten (Reinigung, regelmäßiges Abtauen)

  • Aufstellung eines Kondensators möglichst im Freien (schattig) oder in kühlen Kellerräumen mit guter Belüftung

  • niedrige Umgebungstemperaturen und wenig Staub- und Pollenbelastung



 



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Wärme wird benötigt für die Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung z.B. für Kochkessel, Reinigung und Sanitäreinsatz. Außerdem wird Wärme in Form von Dampf für verschiedene Produktionsprozesse eingesetzt, z.B. für indirekt beheizte Koch- und Räucheranlagen. Meist geht hierbei viel Energie durch unzureichend gedämmt Kessel und Rohrleitungen verloren. Eine Reduzierung des Energieeinsatzes kann außerdem durch Kraft-Wärme-Kopplung und Solarthermie sowie durch Wärmerückgewinnung vor allem aus Kälteerzeugung und Abwasser erreicht werden.

Einsparpotential 20-25 %


  • Austausch alter Heizkessel gegen moderne Kesseltechnik (Gas-Brennwerttechnik bzw. alternative Energieträger wie Pellets, Hackschnitzel, Wärmepumpe)

  • hochenergieeffiziente Umwälzpumpen einsetzen

  • Anpassung des Temperaturniveaus und der Betriebszeiten (bedarfsgerechte Steuerung, Nachtabsenkung, Sommer- und Winterbetrieb, Wochenende)

  • Wartungsintervalle beachten

  • Dämmung der Wärmeverteilungsleitung

  • getrennte Steuerung und Regelung von Heizkreisläufen für Bereiche mit unterschiedlichen Raumtemperaturen (Büro/Werkstatt) ggf. Einsatz eines Pufferspeichers




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Der Heizenergiebedarf wird durch die Wärmeverluste über die Bauteile (Wände, Fenster, Türen, Tore) und über die Lüftungsverluste (Ritzen, geöffnete Fenster/ Türen) bestimmt. Das Einsparpotenzial und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Sanierung / Dämmung eines solchen Bauteils sind abhängig vom Ursprungszustand. Eine gut gedämmte Außentür nützt wenig, wenn sie immer offensteht.

Einsparpotential 20-40 %


  • Dämmung der Gebäudehülle

  • Erneuerung von Fenstern (Wärmeschutzverglasung), Türen und Toren

  • Einbau von schnell schließenden Außentüren/-toren

  • Beseitigung von Undichtigkeiten (Blower-Door Messung)

  • Abtrennung von einzelnen Arbeitsbereichen mit Trennwänden oder Vorhängen

  • Nutzung von Luftschleieranlagen (Sperrluftschleusen)




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Diese sind überwiegend in den Fleischverarbeitungsmaschinen wie z.B. Fleischwolf oder Kutter verbaut. Hier sollte besonders bei der Neuanschaffung von Maschinen auf effiziente Motoren geachtet werden. Ein Austausch von Elektromotoren ist meist aus technischen- und sicherheitsrelevanten Aspekten nicht sinnvoll.

Einsparpotential 5-10 %


  • Abschalten bei Betriebsruhe

  • energieintensive Motoren / Maschinen gegenseitig verriegeln (produktionsabhängig)

  • nutzungsabhängige Zu– und Abschaltung der Motoren

  • Wartungsintervalle beachten (Kühlrippen)

  • Frequenzumrichter für elektronische Drehzahlreglung bei vielen Motoren

  • Einsatz einer Blindstromkompensationsanlage prüfen

  •  Bei Neuanschaffung auf Wirkungsgrad achten

  •  Dimensionierung / Leistung

  •  Transmissionsverluste und regelbare Frequenzumrichter




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Der Tausch der Beleuchtung rentiert sich oft innerhalb weniger Jahre. Eine LED-Beleuchtung bietet sich z.B. in Kühlräumen oder -theken an, da diese nicht so viel Wärme abgeben, die wieder „weggekühlt“ werden muss.

Einsparpotential 20-25 %


  • Beleuchtung bedarfsorientiert ausrichten und ggf. zonieren sowie getrennt schalten

  • Tageslichtnutzung erhöhen (z. B. Lichtband im Firstbereich, Vergrößerung der Fensterflächen)

  • helligkeitsabhängige Steuerung durch Tageslichtsensoren

  • bedarfsgerechte Schaltung bei wenig genutzten Räumen durch Präsenzmelder

  • Außenwerbung / Schaufenster mit Dämmerungs- und Zeitschalter ausstatten

  • regelmäßige Reinigung des gesamten Beleuchtungssystems

  • Wand- und Deckenfarben möglichst hell wählen




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Transporte von Menschen und Material gehören zum Alltag vieler Handwerksbetriebe. Mit einer optimierten betrieblichen Logistik verringert sich die Anzahl benötigter Fahrten und somit werden Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Kosten nachhaltig reduziert.


  • Reifendruck regelmäßig kontrollieren und einstellen

  • Mitarbeiter zu treibstoffsparender Fahrweise anleiten und motivieren

  • Routen optimal planen und Fahrzeiten realistisch kalkulieren

  • unnötige Fahrten und Transportaufgaben vermeiden

  • bei Neuanschaffung auf energieeffiziente Antriebe achten




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Durch eine Reihe von schnellumsetzbaren, organisatorischen Maßnahmen sowie durch die Einführung eines Energiecontrollings lassen sich langfristig gute Erfolge bei der Reduzierung des Energieeinsatzes, beispielsweise anhand energetischer Kennzahlen realisieren.


  • Dokumentation und Auswertung des Energieverbrauchs und der Energiekosten zur Kennzahlenermittlung, somit ergeben sich Vergleichsmöglichkeiten mit Betrieben der Branche und die Bewertung der Verbrauchsentwicklung im eigenen Betrieb --> E-Tool

  • Bestimmung eines Energieverantwortlichen

  • Belegschaft zum sparsamen Umgang mit Energie sensibilisieren, motivieren und schulen (Anreizprogramme, „Energietage“ …)

  • ggf. erforderliche Schulungsmaßnahmen zur energieoptimierten

  • Nutzung neuer Geräte durchführen

  • Energieberatung durch externen Berater

  • Energieverträge regelmäßig prüfen; ggf. sind Sonderkonditionen über Innungsverbände u. a. möglich

  • Dokumentation und Auswertung des Energieverbrauchs und der Energiekosten zur Kennzahlenermittlung

  • Einführung eines Lastmanagements, um Lastspitzen und damit Mehrkosten zu vermeiden



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