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ENERGIEEFFIZIENZ IM HANDWERK



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Kühllager
Kühllager
Copyright: Handwerkskammer für Ostthüringen

Der Verdampfer mit Ventilatoren befindet sich wie in der obigen Abbildung meist an der Decke des Kühllagers und hat häufig eine rechteckige Bauform. Des Weiteren ist i.d.R. noch ein Temperaturfühler vorhanden. Energetisch relevant ist außerdem die Beleuchtung (evtl. bereits LED).

Typische energetische Schwachstellen im Kühllager


  • Überhöhte Einlagerungstemperaturen (unterbrochene Kühlkette)

  • zu tiefe Temperaturen im Kühllager (4% Energieeinsparung pro °C)

  • Tor- und Türöffnungsintervalle zu lang und zu häufig:

    Kalte Luft entweicht, feuchte und warme Luft strömt ein ⇒ Verdampfer vereist schneller ⇒ Kälteübertragung wird erheblich verschlechtert ⇒ häufigeres Abtauen ⇒ erhöhter Energieverbrauch.

  • zu lange Beleuchtungsdauern (keine Präsenzmelder) / zu hohe Lichtleistung:

    Wärmeeintrag durch Lampen ⇒ mehr Stromverbrauch

  • durchgehender Ventilatorbetrieb (evtl. Anlagensteuerung prüfen)

  • unzureichend gedämmte Türen und Tore, sowie der Umschließungsflächen

  • undichte Tür- und Tordichtungen

  • regelmäßige Abtauungen, z.B. mittels Zeitschaltuhr des Verdampfers: Meist wird elektronisch abgetaut ⇒ diese eingebrachte Wärme, muss vom Kältesystem wieder runtergekühlt werden



Maßnahmen


  • Abtauung des Verdampfers nur nach Bedarf und Einstellung mit modernem Regler

    • Umstellung von elektronischer Abtauung auf Kaltgas- oder Heißgasabtauung

    • Zeitbedarfe für Abtauungen: elektronisch (30 min.), Kaltgas (10 min.), Heißgas (2 min.)

    • Einsparungen bis zu 8% sind hierbei möglich



  • Anpassung der  Kälteregulierung durch Fachbetrieb

  • Anpassung  der Ventilatorsteuerung durch Fachbetrieb

  • Einstellung des Expansionsventils (elektronisches) durch Fachbetrieb

  • Anpassung der  Kälteregulierung durch Fachbetrieb

  • Anpassung  der Ventilatorsteuerung durch Fachbetrieb

  • Einstellung des Expansionsventils (elektronisches) durch Fachbetrieb

  • Mögliche Kostenreduzierung durch Anpassung des Nutzerverhaltens

  • Betriebssicherheit gewährleisten (regelmäßige Wartungen, Kontrolle von Anlagenkomponenten)

  • Bei Teilbelegung von Kühlräumen: Verringerung des zu kühlenden Luftvolumens durch Einbringung von Styroporkartons



Vermeiden von zu langen Türöffnungszeiten: Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter; Hinweisschilder / Betriebsanweisungen; elektronischer Türkontakt der nach einer gewissen Zeit Alarm schlägt (Hupe oder Blinklicht)



 


Einsparungen im Kühllager
Einsparungen im Kühllager
Copyright: Handwerkskammer für Ostthüringen


Dichtungen an Türen und Schlössern


  • Einsparung durch verminderten Stromverbrauch

  • Poröse oder beschädigte Dichtungen und Schlösser haben die gleichen Auswirkungen wie offene Kühlraumtüren



Türdichtungen können leicht in Eigenleistung gewechselt werden, wenn die Dichtungen nicht mehr direkt vom Hersteller angeboten werden, gibt es auch diese von anderen Firmen nachfertigen zu lassen.



Kälteschutzvorhänge


  • Kälteschutzvorhänge dienen zur Verminderung der Lüftungswärmeverluste. Es gibt sie als Streifenvorhänge und bei größeren Anlagen in Form von Luftschleieranlagen.

  • Streifenvorhänge gibt es ab ca. 400,- € und Luftschleieranlagen ab ca. 1.500,- €.

  • Hygienevorschriften beachten!



Wärmedämmung


  • Einsparpotenzial mit optimal gedämmten Kühlräumen



Richtwerte für Dämmungen
DämmstärkeTemperaturbereich
80 mm0 - 8°C
110 mm0 bis -15°C
150 mmunter Minus 15°C
PU Dämmstoff

Zugang zum Tiefkühlraum

Bei Neu-Planung oder Umbau: Der Zugang zum Tiefkühlraum sollte, wenn möglich, über den Kühlraum erfolgen. Die Kälte des Tiefkühlraums entweicht dann erst in den Kühlraum und wird dort noch ausgenutzt. Ein Eintrag von feucht-warmer Luft in den Tiefkühlraum wird dadurch vermieden (weniger Eisbildung).




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Einsparungen bei Kühlmöbeln
Einsparungen bei Kühlmöbeln
Copyright: Handwerkskammer für Ostthüringen

Aufstellort

Wie beim Verflüssiger, verringert sich auch bei den Kühlmöbeln (Kühl- und Gefrierschränke-oder Truhen, Getränkekühlschränken) der erforderliche Energiebedarf, je niedriger die Umgebungstemperatur ist. Beim Verflüssiger bewirkt eine um ein Grad geringere Umgebungstemperatur einen um 4% verminderten Energieverbrauch.

Folgende Aufstellorte sollten gemieden werden:


  • Orte direkter Sonneneinstrahlung

  • neben Heizkörpern

  • neben Herden

  • an Warmluftauslässen



Kühlmöbel ohne Abdeckungen oder Glastüren sollte man gegen Zugluft (z.B. im Türbereich) schützen, da diese die kalte Luft aus dem Kühlbereich abführt.

Auslastung und Bestückung

Bei nur teilweise bestückten Kühlmöbeln sollte geprüft werden, ob die Waren nicht in einem Kühlmöbel zusammengefasst werden können. Die dann nicht mehr benötigten Kühlmöbel können abgeschaltet werden. Achtung: Nicht über die Stapelmarke beladen, da es sonst zu einer Störung des Kühlluftschleiers kommt (Luftkanäle freihalten).

Beleuchtung

Wärme, die durch die Beleuchtung erzeugt wird, muss wieder von den Kühlaggregaten herunter gekühlt werden. Es sollten also Lampen mit einer geringeren Wärmeentwicklung (z.B. LED) eingesetzt werden, oder ihre Anzahl (Ausbau/Abschaltung) auf das erforderliche Maß reduziert werden, soweit es die Arbeitsstättenrichtlinie "Beleuchtung" und andere Sicherheitsvorschriften zulassen. Beim Austausch von Lampen oder Neuinstallation ist auch auf Qualitätsmerkmale wie Farbwiedergabeindex, erforderliche Schutzklasse etc. zu achten.

Tiefkühlware auftauen

Tief gefrorene Lebensmittel sollte man (wenn möglich) im Kühlmöbel auftauen, hierbei wirkt das Gefriergut als Kühlquelle und das Kühlmöbel verbraucht dadurch weniger Energie.

Abdeckung von Kühlmöbeln

In der Filiale aufgestellte offene Kühlmöbel laufen häufig 5-Tage pro Woche durchgängig. Sie verbrauchen also auch Energie und verschleißen dementsprechend, auch wenn über Nacht nur noch verpackte Ware im Tresen liegt. Abhilfe schafft hierbei eine geeignete Abdeckung, die bei neuen Geräten oft bereits integriert ist, aber auch bei älteren Geräten nachgerüstet werden kann.

Meist können die Rollos oder Folien mit einfachen Mitteln und in Eigenleistung angebracht werden.

Austausch älterer Kühlmöbel

Neue Kühlmöbel verbrauchen aufgrund ihrer höheren Energieeffizienzklasse deutlich weniger Strom, bei gleicher Kälteleistung. Bei Kühlregalen sollten anstatt offener, solche mit Glastüren angeschafft werden.


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Kühlaggregat
Kühlaggregat
Copyright: Handwerkskammer für Ostthüringen

Standort des Verflüssigers

Im Verflüssiger kondensiert das Kältemittel wieder. Die Energieeffizienz ist am größten, je niedriger die Umgebungstemperatur ist. Jedes Grad weniger an Umgebungstemperatur vermindert den Energieverbrauch / Energiekosten. Durch Aufstellung des Verflüssigers im Außenbereich (schattig und ausreichend belüftet) lassen sich weitere Energieeinsparungen erzielen.

Ist die Möglichkeit nicht gegeben, den Verflüssiger im Außenbereich zu installieren, sollte darauf geachtet werden, die einzelnen Aggregate richtig anzuordnen. Bei der Belüftung des Maschinenraumes, sollte darauf geachtet werden, dass immer ausreichend kühle Luft angesaugt werden kann (Vermeidung von Wärmestau). Beachtet werden sollte auch hier, dass keine Luftzirkulation entstehen kann, ggf. Abluftanlage vorsehen.

Typische energetische Schwachstellen der Kühlanlage / Kühlaggregat


  • Zu hohe Temperaturdifferenz zwischen Verdampfer und Verflüssiger ⇒ dadurch ist auch die Druckdifferenz größer, welche vom Verflüssiger überwunden werden muss

  • mangelnde Dämmung der Kälteleitungen

  • keine Abwärmenutzung (Wärmerückgewinnung)

  • Standort des Verflüssigers

  • kein Ölabscheider (Seite 75)



Der beste Standort für einen Verflüssiger ist der Außenbereich eines Gebäudes. Außerdem sollte das Aggregat schattig aufgestellt und etwas großzügiger dimensioniert werden. Bei mehreren Verflüssigern: Darauf achten, dass die Abwärme des einen Aggregats nicht von einem benachbarten angesaugt werden kann („Warmluftkurzschluss“). Leistungsgeregelte Abluftanlagen installieren wenn sich Kälteaggregat in einem Raum befindet.



Maßnahmen


  • bei zu hoher Temperaturdifferenz

    • Anhebung der Temperatur am Verdampfer durch größere Tauscherflächen

    • Kältebedarf überprüfen (evtl. Anhebung der Temp.)



  • Leitungen dämmen

  • Abwärme zur „Vorheizung“ von Prozesswasser oder zur Heizungsunterstützung nutzen

    • VORSICHT bei Brennwertkesseln: eine Anhebung der Rücklauftemperatur vermeiden





Technische Effizienzmaßnahmen (Fachbetrieb kontaktieren)


  • Einsatz von elektronischen Expansionsventilen

  • Zylinderabschaltung (ab 4-Zylindern)

  • Effiziente EC-Motoren z.B. bei den Ventilatoren (EU-Effizienzklassen beachten)



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